*** News, News, News …! ***
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Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege verleiht regelmäßig den Bayerischen Demenzpreis. Er dient dazu, herausragende innovative Projekte für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen auszuzeichnen, diese bekannt zu machen und bayernweit Anregungen für neue Aktivitäten zu geben. Am 28.10.2022 wurde zum fünften Mal der Bayerischen Demenzpreis vom Bayerischen Staatsminister für Gesundheit und Pflege Herrn Klaus Holetschek verliehen. In diesem Jahr erhielten wir eine besondere Anerkennung durch den Bayerischen Demenzpreis 2022 für unsere „Theatergruppe Demenz“.
PDF zum Projekt: „Theatergruppe Demenz“
Hier der Link zum Video in der a.tv Mediathek: Bayerischer Demenzpreis
Bild v.l.n.r.: Frau Julia Müller (künstlerische Leitung/Regie), Herr Maik Rudolph-Geibel (Pflegeleitung/Residenzia München Seniorenzentrum) Frau Ilona Häussler (Bewohnerin/Mitwirkende des Seniorenzentrums) und Herr Klaus Holetschek (Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege)
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Das Skills Lab – Pflegelabor -> Die praktische Art des Lernens
Seit 1. März 2022 ist das Pflegelabor für die praktische Ausbildung in Betrieb. Das Pflegelabor ist mit einem Pflegebett, Nachtkasten, PC und vielen anderen Dingen, die zur Pflege benötigt werden, aber auch mit einer Pflegepuppe ausgestattet. Mit der Pflegepuppe können vielfältige grund- und behandlungspflegerische Praktiken trainiert werden. Ebenso finden in diesen Räumlichkeiten auch Praxisanleitungen und Pflegefortbildungen und -schulungen statt. Diese Kombination aus Theorie und Praxis stellt für unsere Auszubildenden und Mitarbeiter*innen einen sicheren Lerneffekt dar.
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Schon seit Jahren orientiert sich unser Handeln an der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Aufgrund des neuen Hospiz- und Palliativgesetzes hat unser Arbeitskreis „PalliativCare“ ein Konzept für die Palliativarbeit und Sterbebegleitung implementiert. Ziel ist es den Sterbeprozess unserer Bewohnerinnen und Bewohner so würdevoll und erträglich wie möglich zu gestalten und die individuellen Wünsche in der letzten Phase des Lebens im Rahmen unserer Möglichkeiten zu berücksichtigen. Im Zentrum unseres Handelns stehen Individualität, Autonomie, Würde und Wohlbefinden unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Es sollen Schmerzen und belastende Symptome erfasst, gelindert und die bestmögliche Lebensqualität bis zuletzt gefördert oder erhalten werden. Da hierfür eine gute Zusammenarbeit im Heim und Vernetzung mit Ärzten, Seelsorgern, Therapeuten und andern Beteiligten wichtig ist, sind wir seit Februar 2019 ein Mitglied des Münchner Hospiz- und Palliativnetzwerks. In diesem Rahmen werden wir an den regelmäßig stattfindenden Treffen teilnehmen, um neue Informationen aufzunehmen, unser Netzwerk auszubauen aber auch, um unser, in vielen Weiterbildungen erworbenes Wissen weiterzugeben.
was kommt…
Einmal im Monat findet um 14.00 Uhr unser Musiknachmittag „Club267“, mit Live Musik im großen Speisesaal statt.
Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums, sowie Angehörige sind herzlich eingeladen (die Termine werden zeitnah, in den Schaukästen auf den Wohnbereichen bekannt gegeben).
Liebe Angehörige, liebe Betreuerinnen und Betreuer,
wir laden Sie herzlich zu unserem Angehörigenabend ein. Hier können Sie sich mit anderen Angehörigen austauschen, Ratschläge einholen und sich außerdem Tipps von Pflegeprofis geben lassen.
Der Angehörigenabend findet zweimal im Jahr, immer der zweite Dienstag im Monat Mai und September von 19.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr in unserer Einrichtung, in der Tagesbetreuungsstätte „GartenVilla“ statt.
Im November
ist es Tradition unseres Hauses, dass wir unseren verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohnern einmal jährlich in einem besonderen Gottesdienst gedenken.
Dazu möchten wir Sie ganz herzlich in unseren großen Speisesaal im Erdgeschoss unserer Einrichtung einladen (der Termin wird zeitnah auf dem Wohnbereich im Schaukasten bekannt gegeben).
was war…
Öffnung des Residenzia Seniorenzentrums für die LGBTI*
Arbeit der Theatergruppe zum Thema LGBTI*
Im Rahmen der Theatergruppe des Seniorenzentrums beschäftigen wir uns erneut mit dieser Thematik, diesmal aus dem Blickwinkel unserer Bewohner*innen. Seit 2014 hat die Theatergruppe WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET mit unseren Senior*innen regelmäßig professionelle Theaterprojekte für Kinder und Erwachsene verwirklicht, die unter anderem in der Villa Stuck oder im Münchner Stadtmuseum zu sehen waren. Diesmal arbeitet die Gruppe über einen Zeitraum von drei Jahren intensiv zum Themenkomplex „Beziehungsmodelle und sexuelle Identität“ und zeigt regelmäßig kleine Aufführungen, in erster Linie für die Bewohner*innen und das Personal des Seniorenzentrums. Mit den Mitteln des Theaters und der Theaterpädagogik und durch die kontinuierliche Beschäftigung mit dem Thema wird so ein gedanklicher und emotionaler Öffnungsprozess angeregt. Dabei befragen die Teilnehmenden die eigene Biografie spielerisch nach Rollenstereotypen, tauschen die Geschlechter in szenischen Improvisationen, versetzen sich in die Rolle von Homosexuellen oder Transgender- Personen und treffen auch hier auf die Parallelen zur eigenen Biografie oder erarbeiten kleine Theaterstücke auf Grundlage vorgefundener Texte und Geschichten, wie etwa der eines kleinen Jungen, dem eines Tages klar wurde, dass er ein Mädchen ist. Welche Aufführungen dabei entstehen und entstanden, werden wir fortlaufen auf dieser Seite dokumentieren.
April 2021 – „Wenn ich ein Junge wäre“
Im März und April haben wir uns damit beschäftigt, welche Eigenschaften den Geschlechtern zugeordnet werden und wie unser Geschlecht uns beeinflusst. Daraus haben die vier Bewohner*innen Frau Aschenbrenner, Frau Braun, Frau Holzapfel und Frau Moritz eine kleine Aufführung gestaltet, in der sie in die Rolle Ihrer Väter schlüpfen und sich anschließend fragen: „was wäre denn gewesen, wenn ich als Junge auf die Welt gekommen wäre?“ Dafür haben die vier Darstellerinnen kleine Szenen improvisiert und geübt. Außerdem haben Sie sich dafür mit kleinen Requisiten wie Hut und Schnurrbart als Mann verkleidet. Darum haben wir in der großen Gruppe auch über Cross-Dressing im Theater und in der Oper besprochen. Besonders interessant fanden viele Teilnehmer*innen die Kastraten, die bis ins 19. Jahrhundert durch Ihren ganzen besonderen Gesang die Opernhäuser füllten.
Für weitere Informationen weisen wir auf die Homepage des Sozialreferats hin.
Mai 2021 – „Normalität ist relativ.“
Zu diesem Ergebnis kam die Theatergruppe, als Sie der Frage nachging, was eigentlich normal und was nicht normal ist. Die Gruppe hat zusammengetragen, wie sich das, was normal gilt, im Laufe der Zeit verändert und wie abhängig es von kulturellen und sozialen Kontexten ist. Es ging außerdem um Körperbilder, Krankheit und Behinderung, Fähigkeiten und Verhaltensweisen, Diversität und verschiedene queere Lebensweisen. `Normal`, gibt es das vielleicht gar nicht?
Aus der Arbeit wurde eine szenische Lesung in Form einer Talkshow erarbeitet. Inge Braun als Moderatorin interviewte vier fiktive Personen, die alle auf Ihre Weise ganz besonders, aber doch ganz normal sind: Die Senior*innen traten in den Rollen einer Seniorin aus dem Residenzia, eines Rollstuhl fahrenden Programmierers, eines homosexuellen Piloten und einer intersexuellen Pflegefachkraft auf, die von Ihren Eigenheiten und und Erfahrungen berichteten und dem Publikum Ihre Wünsche fürs Zusammenleben entgegen brachten. „Vielfalt! Ohne Schubladen!“ tönte es lautstark im Chor.
März 2022 – Wie Tiere lieben
Die Spielenden schlüpften in dieser Inszenierung in besonders anspruchsvolle Rollen: die verschiedener Tiere. Vom Flamingo-Ballett über den Bau eines Pantoffelschnecken-Turms bis hin zum Wettstreit zweier Feldhasen reichte das Repertoire der Gruppe. Ingeborg Braun leitete die Expedition ins Tierreich als Forscherin mit Lupe und Schmetterlingsnetz. Ihr Interesse galt dem oftmals spektakulären Sexualleben der Tiere. Sie stieß auf erstaunliche Liebesspiele und aufsehenerregende Arten der Paarung. Tja, nicht nur bei den Menschentieren geht es in der Liebe ziemlich vielseitig zu. Da gibt es etwa die Delfine, die gern in schwulen Paaren zusammenleben und sich nur zur Fortpflanzung ein Weibchen suchen. Oder die Bonobo-Affen, bei denen es nie Streit in der Gruppe gibt, weil alle sich ständig gegenseitig liebkosen und zu Lust verhelfen. Oder die Tiefseeanglerfische, die im wahrsten Sinne des Wortes körperlich verschmelzen, um auf ewig eins zu bleiben. Oder die Pantoffelschnecken, die vom Männchen zum Weibchen werden, wenn sich eine andere Schnecke auf sie setzt. Oder, oder, oder… Das Fazit der Expeditionsleiterin: In der Natur gibt es nichts, was es nicht gibt. Und das ist auch gut so.
Juli 2022 – Ein überraschender Geburtstag
Die Theatergruppe erarbeitete diesmal mit den Mitteln des Improvisationstheaters eine Szene. Die Gruppe stellte sich Fragen wie: ‚Was würden wir sagen, wenn ein neuer männlicher Heimbewohner in Frauenkleidung daherkommt?‘ Oder: ‚Wenn eine oder einer von uns den Wunsch äußert, das Geschlecht zu wechseln. Wie würden wir reagieren?‘ Dazu wurden im Spiel Meinungen, Haltungen und Reaktionen geäußert und ausprobiert. Schließlich entwickelte das Team daraus ein kleines Theaterstück:
Bei der Feier zu Lottes 80. Geburtstag wird geplaudert, gelacht und gesungen. Doch als Antonio, ein männlicher Überraschungsgast im pinken Rock auftaucht, scheiden sich die Geister. Kann ein Mann in Deutschland so rumlaufen? ‚Das geht nicht!‘, sagt der Eine. ‚Sieht doch gut aus, und nicht so langweilig!‘, meinte die Andere. Die Diskussion ist noch in vollem Gange, als ein weiterer Gast auftaucht. Inge, die ab jetzt Ingo genannt werden möchte. Es dauert eine Weile, bis das alle akzeptieren können. Aber schließlich tut Ingo damit ja niemandem etwas zu Leide, also was soll´s! Am Ende gibt es Champagner für alle. Und natürlich wird getanzt.